Publié le 1 Octobre 2021

Manches Projekt hat laengere Laufzeiten, so wie das von Jeanne-Claude und Christo: L'Arc de Triomphe Wrapped 1961 - 2021. Die Umsetzung wurde durch den Verkauf der Skizzen finanziert. 

Seit 18. September ist der verpackte Arc de Triomphe zu sehen, und das bis 3. Oktober, an manchen Tagen sogar ohne Verkehr auf der Place Charles de Gaulle. Ich war gleich am 18. September ausfuehrlich auf dem Platz herumflaniert, und kam spaeter nochmal, just waehrend Macrons Blumenniederlegung bei 'le soldat inconnu", mit viel Polizeiaufgebot und Absperrungen fuer das Fussvolk.

Ich bin ja sehr fasziniert von diesem mit dem silbrig schweren Stoffbahnen und roten Seilen eingehuellten Monument, das ploetzlich durch die von Wind bewegten Stofffalten atmet und meine Fantasie anregt, was unter der Verpackung sich verbergen koennte. Ein kleines Stueck von diesem silbrig blauen Stoff habe ich nun auch zu Hause. Nein, ich hab kein Loch in das Kunstwerk geschnitten. Es werden kleine Stoffquadrate unter den Besuchern verteilt.

Fotoalbum in Flickr.

Manche in meinem Freundeskreis fanden Le Pont Neuf einst mit einem goldenen und etwas duenneren Stoff eingehuellt schoener. Ich denke, beide Projekte sind sehr spannend.

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Rédigé par Jutta

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Publié le 30 Septembre 2021

So ist der September in Windeseile an sein Ende gelangt. Es gibt Zeichen, die es spürbar machen, dass die Zeit vergeht. Die Tage werden merklich kürzer, die Temperaturen vor allem in der Früh niedriger, der Kursbetrieb was Gesang und Tanz anbelangt hat wieder aufgenommen.

Die Journées du Matrimoine boten ein sehr interessantes und vielfältiges Programm, das ich angesichts meiner eigenen Teilnahme nicht sehr auskosten konnte. Das Wetter hat mitgespielt, was besonders bei meiner Intervention willkommen war. Diesmal stand Adrienne Gorska und ihr Wohnhausprojekt in 3, Rue Casimir Pinel in Neuilly aus 1931 im Zentrum. Die Hausverwaltung hatte auf die Anfrage, ins Gebäudeinnere einzutreten, nicht reagiert. Insofern spielten sich die Konferenz und meine Performance vor dem Gebäude ab. Ich hatte die beiden Programmpunkte von dem Verein Mémo bereits bei der Auftaktveranstaltung der Journées du Matrimoine präsentiert und sehr positives Feedback erhalten. Die zweite Konferenz hatte Palais de la Femme in der Rue de Charonne zum Thema. Am Sonntag hatte ich Gelegenheit, dabei zu sein. Eine chilenische Performerin trat dort auf. In diesem Fall konnte das Innere des Gebaudes besichtigt werden und die Performance fand ebenfalls im Inneren statt, das Publikum konnte sogar Platz nehmen.

Interessant, dass sich das Programm gerne unter den Publikationen zu den Journées du Matrimoine wiederfindet. Einerseits gut, denn nach wie vor einem breiteren Publikum bekannt, in Erwartung der Perspektive , dass es hoffentlich irgendwann inklusiv und alle gleich honorierend Journées du *atrimoine geben wird.

Ich bin etwas nachdenklich angesichts meines Platzes und meiner Rolle bei dieser Veranstaltung. Da die Leute mindestens eineinhalb Stunden bis zu meiner Performance schon stehend verbracht hatten, mich inklusive, hielt ich meinen Part sehr kurz. Dies und dass ich diese mögliche Publizität nicht weiter ausschlachte sind Aspekte, die ich ausschließlich mir selber zuschreiben muss und nur selber ändern kann.

Tacuabé brach am 23. September per Bahn nach Valence auf, wo in Etoile-sur-Rhône unsere Résidence stattfand, in Vorbereitung auf den Auftritt im Rahmen des Festivals En Chair et en Son. Wir wohnten bei Cécile und probten im Saal im Ort. Cécile kenne ich von dem Projekt mit Yoko „Shizuka“. Den Tanzsaal konnten wir sogar kostenlos nutzen. Und Cécile hat es organisiert, dass wir am Sonntag in der Ardèche in der Nähe von Alboussière aufführen konnten. Cécile hatte in „Le Trouillet“ am Sonntag einen Workshop angeboten und den TeilnehmerInnen die Möglichkeit eröffnet, vor Publikum die Tanzimprovisation zu zeigen. Diese hatten verschiedene Plätze im Freien ausgewählt. Wir traten abschließend im Saal auf.

Montag am Nachmittag traten wir die Rückfahrt nach Paris an.

*) "September" von Earth Wind and Fire

Nun ist die kurze Arbeitswoche vorbei. Wir haben am ersten Townhallmeeting nach dem Wechsel in die andere Business Unit teilgenommen. Was die Reorganisation für mich konkret bedeuten wird und bringen wird kann ich allerdings nach wie vor nicht sagen. Da herrscht noch sehr wenig Klarheit. Und das vermutlich noch bis zum Monatsende.

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Rédigé par Jutta

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Publié le 6 Septembre 2021

Samstag hatte ich im 5e Arrondissement ein paar Erledigungen, dank derer ich mich in die Gegend um Place Monge / Montagne Sainte-Geneviève begeben durfte. Ein Kofferreparturgeschäft, vor dem die Leute nach der Urlaubszeit und an einem Samstag durchaus in der Warteschlange stehen, und in dem angesichts der Gepäckstücke der Ruf nach Reisen in die weite Welt weht.

Die Zeitschrift Morsure mit dem Artikel von Tacuabé war zwar noch nicht erschienen, dafür wurde ich dadurch auf die sehr nette Café-Buchhandlung TRAM aufmerksam gemacht. Da alle Plätze auf der Terrasse bereits belegt waren, und es zu schoen war, um drinnen zu sitzen, habe ich mich auf die Buchhandlung konzentriert, und bei dem sehr netten und guten libanesischen Restaurant ein paar Schritte weiter gegessen.

Mit dem reparierten Koffer bin ich sogar bis Pont Neuf gerollt. So gemischt das Wetter den Sommer über in Paris war, an diesem ersten Septemberwochenende zeigte es sich sehr sommerlich. Obwohl es später am Samstag sehr plötzlich eine Regenunterbrechung gab, die mich just beim Einkaufen ereilt hat. Ich hatte keinerlei Regenschutz mit, wartete, gemeinsam mit anderen, unter diversen Vordächern, dass sich der Regen etwas legt. Die Sonne und Regen waren gleichzeitig zu sehen, es handelte sich wohl um eine sehr lokale Regenwolke, von denen ich später auch noch andere in der Ferne erspähen konnte.

Zum Treffen mit Manfred an der Seine war bis auf ein paar Regentropfen alles wieder gut.

Sonntag erledigte ich diverse Hausarbeit und schwang mich am Nachmittag auf das Fahrrad. Zunächst ein wenig planlos, radelte ich schließlich nach Neuilly in Vorbereitung auf die Performance anlässlich der Journées du Matrimoine. Nach etlichen Proben fand ich es gut, die Location noch einmal unter diesem Gesichtspunkt anzusehen. Noch dazu ist es so, dass das Gebäude nicht zugänglich sein wird, und die Sackgasse und der Gehsteig davor Bühne für die Konferenz und die Performance sein werden.

Dann stand ich da so in Neuilly und überlegte, wohin jetzt? Ich fuhr über die Pont de Neuilly und erkundete das am Sonntag durchaus wenig frequentierte Viertel La Défense. Kein Vergleich zu dem regen Treiben an Wochentagen auf der Esplanade. Aber die Welt geht hinter der Grande Arche weiter. Ich pedalierte Richtung nächste Seine-Schleife durch Courbevoie und Nanterre. Das Verkehrsaufkommen ist selbst am Sonntag massiv; und das stimmt mich angesichts der Klimasituation traurig. Die Ausbauarbeiten der öffentlichen Verkehrsmittel laufen, zahlreiche Baustellen in und außerhalb von Paris zeugen davon. Der Individualverkehr wird dennoch eine wesentliche Rolle spielen, umso mehr, als die Leute mit flexibleren Arbeitsmodellen und dem Wunsch nach Natur in weniger gut erschlossene Gegenden siedeln nach dem Motto: Mehr Natur mit dem eigenen Auto. Die besonders entlang der Verlängerungen der Hauptachsen entstandenen langgestreckten Neubausiedlungen liegen freilich an diesem Netz von Tram, Bahn, RER, Métro. Charme sprüht die architektonische Gestaltung nicht gerade aus. Viel versiegelt Flächen um, Verkehrsflächen und Gebäude, bislang sticht wenig Grün ins Auge. Es fehlt mir die Vorstellungskraft, wie sich dort das Grätzelleben einstellen wird. Die Zukunft wird es weisen. Und mich hoffentlich eines Besseren belehren.

Die Nähe der Seine ist in jedem Fall ein Bonus, stelle ich wieder einmal fest, als ich dann am Radweg und den Grünbereichen ankomme, die zwischen Siedlung und Flußschleife angelegt sind, angekommen war. Die oft bewaldeten Flußinseln tragen zu dem freundlichen Bild auf alle Fälle bei. Ich entschloss mich, Richtung Rueil-Malmaison und der Île des impressionnistes zu fahren. Die ich zwar nicht direkt besucht habe, aber die auf dem Weg zum Château de Malmaison lag. Die Schlossbesichtigung war wegen des bereits ausgeschöpften Besucherkontingentes nicht möglich, der Park hingegen war zugänglich. Ein wenig auf den Spuren von Napoléon und Joséphine unterwegs zu sein war spannend. Das ist wohl auch der Grund für das Publikumsinteresse, der 200. Todestag von Napoléon wird mit etlichen Veranstaltungen in Frankreich und eben auch einer Ausstellung in besagtem Schloss begangen, die gestern geendet hat, noch dazu bei freiem Eintritt, denn es war der 1. Sonntag des Monats.

Da ich an den noch vor mir liegenden Rückweg dachte, und die unbekannte Wegstrecke nicht gut einschätzen konnte, blieb ich weniger lange als ich es sonst vielleicht ausgekostet hätte. Die Anlagen in Malmaison sind durchaus weitläufig und das sonnige Wetter hätte zu einem längeren Verweilen eingeladen. Die Flußschleifen und Malmaison kommen sicherlich auf meine Liste möglicher Ausflugsziele. Zurück nach Paris muß man den Hügel bei Malmaison überwinden, der durchaus beachtliche Steigungen aufweist, wie ich schon bei meinem Ausflug auf die Zitadelle und den Wald von Malmaison in den Beinen zu spüren bekommen hatte. Die Ausblicke auf Paris sind jedenfalls wahrlich ein Genuss. Und wo es bergauf geht, geht es danach auch wieder bergab. Kurz nach 18h war ich wieder zu Hause.

Auf arte.tv on demand gibt es gerade den Film „Portrait de la jeune fille en feu“ von Céline Sciamma in der Auswahl, den ich mir in zwei Etappen am Wochenende angesehen habe. War ganz gut, zum Teil etwas zu vorhersehbar oder gar dick aufgetragen ffür meinen Geschmack.

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Rédigé par Jutta

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