Publié le 30 Juillet 2021
ich konnte es kaum glauben, bis zur letzten Minute, dass ich nach Österreich fliege. Und dann saß ich da in einem vollbesetzten Austrian Flieger mit der französischen Hockeymannschaft U19, die unterwegs zur Europameisterschaft II U19 in Wien war.
Mit einem negativen PCR Test in der Tasche, zusätzlich zur Impfung, kam ich mit zwei Stunden Verspätung in Wien an. Die Abwicklung des Check-in in CDG war unglaublich schleppend. Noch dazu gab es für Austrian, Lufthansa und Swiss nur gemeinsame Schalter, davon 6 Stück. Kaum setzte ich meinen Fuß aus dem Schwechater Flughafen, war das auch schon wieder vergessen. So wie schon in der Früh nach CDG gönnte ich mir wieder ein Taxi. Das in der Früh hatte sich besonders bewährt, da ich sehr flott auf dem Flughafen war und insofern noch den Flieger erreichen konnte. Der Taxler in Wien war ein türkischstämmiger Wiener, seine Eltern waren 1978 statt wie geplant nach Deutschland nach Österreich gekommen.
Michi wartete schon auf mich in der Grete. Das Programm in Wien war sehr reichhaltig - das sonnige Wetter wurde zu einem Radausflug mit Michi nach Wolkersdorf entlang des OMV Erlebnisradweges vorbei am Franzosensprung genutzt. Es gab Fotomarathonjurysitzung mit exquisitem Grillen in Garten von Silvia mit Anke, Barbara, Christoph und später auch Ferdi, einem gemeinsamen Nachmittag mit Ursula und einem Kinobesuch mit Ursula, Felix, Katharina und Herbert - Der Spion, sehr spannender Film, - anschließend ein kleiner Einkehrschwung in der Nähe des De France, um dem heftigen Regen zu entkommen, unter anderem. Tags darauf unternahmen Michi, Silvia und ich eine Radfahrt zum Zentralfriedhof und entlang der Liesing, wo der Radweg wegen des Hochwassers an sich noch gesperrt gewesen war, aber durchaus problemlos befahrbar war. An den Uferböschungen konnte man noch deutlich ablesen, wie hoch der Wasserstand gewesen war. Christoph trafen wir erneut am Abend, ehe es tags darauf für mich hieß Abschied von Wien zu nehmen und weiter nach Emmersdorf zu fahren. Ich wählte, weil ich ja auf Urlaub war, die Anreise über Krems. Als ich mit der Franz Josefs Bahn bis Krems und der Wachaubahn bis Emmersdorf fuhr, war die Donau noch sehr hoch und die überfluteten Felder zeugten von den starken Regenfällen.
In Emmersdorf war der mobile Hochwasserschutz aufgestellt worden, also nicht in der vollen Höhe, aber auch das war ausreichend, um eine Überflutung durch die Donau zu vermeiden.
In Emmersdorf waren Eltern und Familie im Vordergrund. Am Dienstag war ich mit Uli am späteren Nachmittag spazieren und später gemeinsam mit Uli und Prithpal Abendessen beim Hipfinger in Melk, eine Empfehlung!
Prithpal borgte mir das Auto, so konnte ich am Mittwoch einen Abstecher auf den Jauerling machen und den Gipfelrundwanderweg besteigen, und mich mit Kaffee und Marillenkuchen stärken.
Am Freitag war ich mit Uli in Melk auf ein Eis, die Eltern wollten nicht mit, und wir spazierten zum ehemaligen Gasthaus Jensch bei der Schiffsanlegestelle an der ehemaligen Rollfähre. Das Gasthaus hat nun geschlossen, aber es zog viele an dem sonnigen späten Nachmittag zur Donau. Wir waren an der Wachau Arena vorbeigekommen, wo die Melker Sommerspiele gerade aufgeführt wurden.
Samstag fuhren wir am Nachmittag nach Gmünd zu Simone, die dort gerade bei einem Folk-Festival im Freundeskreis war. Im Teich mit leich moorig braun gefärbtem Wasser und Teichrosen auf dem Grundstück konnten wir schwimmen. Ein wenig Akro-Yoga zum Drüberstreuen, um die Anstrengungen Verspannungen von Garten- und Hausarbeit zu mildern.
Sonntag am Nachmittag trafen sich Uli, Prithpal, Patrizia, Andreas und ich in Spitz. Ich dachte zum Spazierengehen, letztendlich sind wir plaudernd im "Spitzerl", gleich neben dem ehemaligen Tanzcafé Chérie, gesessen.
War fein, die beiden nach so langer Zeit wieder zu treffen. Ich meine, die Beerdigung von Tante Elli im August 2017 war so ziemlich die letzte Gelegenheit für ein persönliches Treffen. Den beiden geht es gut, sie wandern viel und haben Urlaubspläne für Italien und Spanien.
Monika holte mich am Montag nachmittag in Emmersdorf ab, wir fuhren über Sankt Leonhard am Forst nach Lunz am See. Wir quartierten uns im Appartmenthaus Bergsee des Zeller Hofes ein, war sehr schön.
Wir wanderten auf den Mittersee und den Obersee, aßen in der Schlosstaverne, auch eine Empfehlung für Lunzbesucher. Das Schloss wird gerade renoviert, bin gespannt, was dort eingerichtet werden wird. Nach der Abkühlung im See kehrten wir zur Schlosstaverne zum Abendessen zurück.
Auf den Maiszinken wanderte ich tags darauf alleine, Monikas neue Schuhe verursachten an der Achillesferse eine Druckstelle. Monika wählten den Weg den See entlang, wo ihre festen Halbschuhe ausreichten. Von dem Zinken hat man wirklich schöne Ausblicke auf den Lunzer See und die umliegende Bergwelt - Ötscher, Dürrenstein usw.
Wir kamen beide quasi gleichzeitig am Parkplatz wieder an und anstelle in den See zum Abkühlen zu springen suchten wir nach einer Testmöglichkeit. Von dem Abendessen am Sonntag beim Silberwirt vor 10 Tagen bekamen wir die Nachricht, dass eventuell ein möglicher Kontakt mit einer positiv getesteten Person stattgefunden hatte. In Lunz gab es nur an manchen Tagen in der Früh bei der Gemeinde eine Testmöglichkeit, der Arzt hatte keine Ordination. Die nächste Apotheke war in Gaming. Wir besichtigten die Kirche und kehrten in der Konditorei ein, bis die Apotheke um 14h30 aufsperrte. Dort konnte man allerdings nur einen antigen - Test machen, keinen PCR. Wir wollten aber nicht weiter bis Scheibbs fahren, vor allem hatte Michi zwei negative Testergebnisse, Christoph ein negatives Testergebnis, Silvia war auf Dienstreise in Zypern, und das Ereignis war vor 10 Tagen gewesen. Den Test machte ich, der fiel negativ aus, was bei geimpften Personen nicht ungewöhnlich ist. Wir besichtigten die Kirche der Kartause Gaming und wollten dann eventuell eine Ausstellung in Lunz besuchen. Da wurde während der Fahrt nach Lunz der Himmel schwarz. Wir kehrten beim Grubbergwirt ein, dessen Tochter eine Brauerei betreibt. Kaum hatten wir bestellt, ging das Gewitter mit Hagel los. Kurz, intensiv, war es auch schon wieder vorbei. Am Abend flanierten wir durch Lunz und kehrten im "Chez Pierre" ein, einer Pizzeria mit französischer Flagge auf dem Dach, die wohl Pierre dort gehisst hatte.
Am Abreisetag, Donnerstag, gingen wir in das Amonhaus, wo eine Führung durch das Hammerherrenmuseum zwei Mal täglich angeboten wird. Der Herr Sieberer führte uns durch das Museum. erzählte interessante Dinge über das Haus, den Ort, die Region, deren Bedeutung einst und heute. Das Einhorn im Lunzer Wappen geht auf Herrn Amon zurück, der es auch verstanden hatte, sich mit den Franzosen gut zu stellen während der Franzosenkriege. Der Schauspieler Richard Eybner war wohl noch ein letzter Nachfahre von der Familie Amon gewesen und hatte eingewilligt, dass Lunz eines der Wappentiere der Amons verwenden darf. Nach der Führung kühlten wir uns um See ein wenig ab und ich genoss noch einmal die schöne Landschaft.
Monika brachte mich nach einem Zwischenstopp beim Greisler in Sankt Leonhard am Forst in Pöchlarn zum Bahnhof, nicht ohne vorab noch einen Espresso und ein Wasser beim Hotel Moser gegenüber des Bahnhofes schnell zu trinken. Der Zug kam pünktlich, aber ich wollte in Sankt Pölten in den Zug zum Flughafen Wien umsteigen. Der leider aufgrund einer technischen Störung am deutschen Eck nicht kam. Und leider kamen auch sonst keine ÖBB Züge. Sie kamen gar nicht oder hatten erhebliche Verspätung. Oh wäre ich doch bis Westbahnhof gefahren, aber ohne Durchsage im Zug konnte ich das nicht ahnen. Auch am Bahnhof gab es wirre und teilweise widersprüchliche Auskünfte bei der Information, der Anzeige und den Durchsagen. Michi machte Recherchen im Internet, wo die Verspätungen konkreter angegeben waren. Ein Zug hätte dann sogar kurz vor 17h bis Hauptbahnhof fahren sollen. Inzwischen hatte ich aber bereits Uli angerufen, die mich spontan in Sankt Pölten abholte und rechtzeitig bis zum Flughafen brachte. So konnten wir noch ein wenig plaudern und Zeit gemeinsam verbringen. Und ich konnte ihr ein kleines Mitbringsel in Form von Brotgewürz und Nussöl überreichen. Es war sogar noch Zeit nach Check-in und Security Check am Flughafen eine Kleinigkeit zu essen. Der Rückflug verlief reibungslos, ich saß alleine in der Dreierreihe. Das Gepäck kam recht zügig. Das Taxi, gelenkt von einem sehr netten tunesischstämmigen jüngeren Mann, der wohl sehr spirituell interessiert war. Kurz vor Mitternach war ich zu Hause angekommen.
In den beiden Wochen habe ich viel erlebt und bin mit viel Emotion und schönen Erlebnissen im Herzen wieder in Paris angekommen. Die vierte Coronawelle brandet sowohl in Frankreich als auch in Österreich auf. Ich hoffe dennoch, dass Reisen nach Österreich möglich bleiben.
Michi hatte von der gemeinsamen Zeit wunderbar berichtet -
http://dailyzeile.blogspot.com/2021/07/maillot-jaune-maglia-rosa.html
http://dailyzeile.blogspot.com/2021/07/uber-dem-prater.html
http://dailyzeile.blogspot.com/2021/07/bei-den-grabern-und-wassern.html
https://7themen7bilder.blogspot.com/2021/07/10-fotomarathon-juli-2021-der-fast.html