Publié le 28 Juillet 2008

Ich möcht euch ja eine nette Bildergeschichte erzählen, aber das orange Internet hat mich verlassen und drum sitz ich da völlig bildlos (weil mein Laptop hat mich auch verlassen) im grauen Büro und versuche eine trockene Facts-ohne-Fiction-Nacherzählung unseres wunderbaren Sommerwochenendes in Paris wiederzugeben.

Angefangen hat das Wochenende, wie alle Wochenenden, am Freitag abend. Stellt euch vor seit TAAAAAGEn ist es hier so richtig heiss und Sommer und schwitz und trotzdem wunderbar. Da ereilt Jutta eines Tages der Ruf aus der Heimat "Tante und Onkel" (oder sowas Ähnliches) verkünden "Wir haben im Hafen von Paris angelegt!". Kundige wissen nun, dass der Hafen von Paris dort ist wo seinerzeit die Bastille war und das ist wiederrum gar nicht so weit weg von unserem Domizil.

Nun ok - Besuch aus Emmersdorf, nix Neues, hatten wir schon (wenngleich auch zu wenig unkt Jutta) - aber mit dem BOOOOOT am HAAAAAFEN - das hat Klasse!

[man denke sich hier das Foto vom Boot, österreichische Fahne eh klar]


Okay, die beiden haben das Boot auf 4 Rädern bis Koblenz transportiert - aber überlegt mal und stellt euch den Weg von Koblenz nach Paris vor (den Wasserweg wohlgemerkt) auch nicht schlecht und erst der Anfang einer wunderbaren Bootstour um die man die beiden nur beneiden kann.
(Wasserwege Deutschland - Wasserwege Frankreich)

Wir haben einen sehr gemütlichen Abend in der Pariser "Hafenkneipe" mit den beiden verbracht :-D

Den Samstag sind wir dann voll auf den Ourcq gekommen - das Wasser hat uns also begleitet.
Leute - es ist (zum dritten Mal!!! - für mich) wieder so weit - PARIS PLAGE hat seine Sandhaufen aufgeschüttet und auch heuer wieder nicht nur an der Seine sondern auch am canal d'ourcq, wo wie wild die SeglerInnen, TretbootfahrerInnen und RuderInnen verkehren - und auch RollstuhfahrerInnen und Fischer(Innen??) auf ihre Kosten kommen

[hier wär das nette Bild mit den RollstuhlfahrerInnen am Schnellboot und den echten Fishermen des Ourcq]



Unser Ziel war aber - wie schon das Wochenende davor - der sagenhaft und im Sommer zur Hochform auffahrende Parc de la Villette - in dem sich Freizeit, Musik (Getrommel und Getute wohin man hört) , Sport und vor allem auch Kultur treffen.

[da gäbs jetzt Fotos von enthusiasmierten TrommlerInnen, verschleierten "Völkerballspielerinnen"]



Nach einer mittelkurzen Akklimatisierungsphase (Wieseliegen, lesen und dösen) haben wir uns dann auch die durchaus spannende Ausstellung von Yayoi Kusama - Dots Obsession in der Grande Halle angesehen und waren von der Dame durchwegs begeistert (geb 1923 oder sowas und voll im 60er Aktionismus unterwegs)...

[ok meine Fotos von Dots Obsession wären eh net so schön gewesen wie die auf der Website, aber immerhin Eigenbau und von größerer Beständigkeit]



Das Dots-Motiv kennen Wissende ja sowieso auch schon aus dem Parc de la Vilette (bzw der dort befindlichen Géode)

[die Géode]


Ein kleines China-Picknick und weiter geht's zum Hauptabendprogramm - in den Zirkus! - und in was für einen!
Die 19. Abschlussklasse der Ecole Nationale Superieure des Arts du Cirque bietet nämlich nicht nur Akrobatik sondern ein Gesamtkozept von Tanz, Dramaturgie und zirkushaften Kunststücken mit allem was sich zwischen Humor, Vitruosität, Emotion und Erotik bewegt. Wir waren und sind schlichtweg begeistert von "La Part de Loup"

[davon gibts aber eh keine Eigenbaubilder und drum besser ein Filmchen]



Am Sonntag haben wir uns dann ganz dem Brunch gewidmet und dabei (dank einer Freundin einer Arbeitskollegin) ein supernettes Gastgärtchen im Maison de l'Architecture (da gäbs dann auch Kultur und Ausstellungen) entdeckt, wo wir sicher nicht zum letzen Mal gesehen wurden. Um den internationalen Touch der Großstadt zu forcieren haben wir zum Brunch natürlich Gäste aus Brüssel und Basel bei uns gehabt...

[das Gastgärtchen und seine Gästchen]


Nun ist das Wochenende leider vorbei - der Sommer aber noch nicht und es lässt sich sagenhaft gut den vorgezogenen Nationalratswahlen (wie ich sie hasse, was die für eine Hacke produzieren für unsereins übern Sommer) entgegenschwitzen.
Und wenn die Livebox (sowas wie ein orange-Modem/Router wasweiss ich) noch nicht ganz zerschmolzen ist dann gibts vielleicht doch auch noch mal Fotos... -also immer mal wieder vorbeischaun (und KOMMENTARE können auch recht bildhaft sein, gelle herr Wick!)

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Rédigé par Michi

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Publié le 14 Juillet 2008

Ein kleiner Wochenendausflug in den Norden... Étretat liegt nördlich von Le Havre und südlich von Dieppe an der Atlantikküste und warum man dort hinfährt (gemeinsam mit 100.000 anderen Menschen) werdet ihr etwas später erfahren.

Vorrausschicken möchte ich, dass das Rindfleisch (dank reichlichem Hinterland wo der Camembert blüht) ausgezeichnet war!

Weil's aber so schön war am Meer - wenngleich Wassertemperaturen von 16°C und Lufttemperaturen von 23°C im Hochsommer nicht wirklich Badefreuden aufkommen lassen - haben wir uns (grad wegen der frostigen Temperaturen) zum Abschluss einer Austern-Degustationsplatte hingegeben...
Ich muss das erwähnen, denn die Erinnerung daran ist jetzt noch physisch präsent (*würg*) - das Pariser Pärchen neben uns war etwas entsetzt über unser Benehmen, das sich neben Kichern, Hustenanfall, Niesen vor allem auch dadurch ausgezeichnet hat, dass Jutta mitten im Schlürfen den Rückwärtsgang einlegen musste vor Ekel und die Auster wieder in der Muschel landete - und Jutta am Klo.... Ergebnis: Jutta hielt sich in Folge eher an die gekochten Bulots während ich die restliche Kleinigkeit von 22 Austern mit Vehemenz aber ohne große Leidenschaft vertilgt habe...und mir an der Austernschale die Finger blutig geschnitten hab und das Brot dann auch noch versaut war - WAS SIND DIE SYMPTOME EINER EIWEISSVERGIFTUNG (ich war danach seeehr lustig) ??? - Einzig der Gedanke die Dinger wieder nach oben zu befördern hat mir geholfen den Brechreiz unterdrücken ...
Wir lernen daraus: Austern im Sommer sind garstig!

Themenwechsel:
Étretat liegt am Atlantik und ist bekannt und beliebt für seine einzigartige Lage in den Falaises (Felsabbrüche) der Küste der Normandie - also genau  dort wo Frankreich aufgrund der Erosion jedes Jahr um ca 10 cm kleiner wird.




Jetzt grad spielt sich vor der Tour Eiffel das jährliche 14 juillet Feuerwerk ab - und heuer sind wir nicht dabei aber zum Glück bietet das Fernsehen eine wunderbare Live-Übertragung ... wir hingegen waren ja in der Provinz und da ist Feuerwerk und Ball bereits am Abend des 13. Juillet und wir waren live dabei ...
Nachdem die Sonne gegen 22:30 untergegangen war


haben wir einsam am Strand liegend (weil etwas abseits) eines der schönsten je gesehenen Feuerwerke über dem oben abgebildeten Felsen beobachten dürfen ... maaaaah war das schööööön!!!


Was der Franzose zu Silvester nicht kennt, weiss er eben am Nationalfeiertag zu feiern - es kracht und leuchtet tagelang durch die Gegend - aber ehrlich am Strand vor den Felsen neben dem tosenden Atlantik hat das einfach ein bisserl meer! (dabei hatten wir zugegebenermaßen nicht mal mitgedacht, wollten nur ein verlängertes Wochenende verbringen an Sonne und Meer und haben mit viel Glück den allerletzten freien Zeltplatz erwischt).

Weil wir ja auch ein Auto gemietet hatten haben wir zumindest Sonntags eine kleine Ausflugstour gestartet - in die Nachbardörfer:
Nach Yport - wo wie überall auch die Feuerwehr über die Badesicherheit wacht -

und weiter nach Fécamp - wo wir die Entdeckung des Monats gemacht haben - den BENEDICTINE
- ein ziemlich genialer Kräuterlikör, der - wie der Name schon sagt - wohl von Benediktiner-Mönchen erfunden, dann aber von einem Großindustriellen weiter produziert wurde... und auch so kann eine Fabrik ausschaun


Nicht unerwähnt darf natürlich bleiben - allein schon wegen der Kontinuität unserer Reisen - dass Adolf natürlich schon vor uns da war...

Aber die Franzosen haben sich zum Glück trotzdem einen ganz eigenen Umgang mit der deutschen Sprache bewahrt...



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Rédigé par Michi

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