Publié le 28 Septembre 2009



... fahrn nach Linz!


Hier geht's zur Linz-Foto-Love-Story



Linz 2009 hat mich ja bereits beim Nationalfeiertag 2008 mit voller Wucht angeteased ...
... und außerdem hat man gegenüber unkundigen Weinviertlerinnen, die sich die Paasdorfer Autobahn noch nie abfahren getraut haben, ja sowas wie eine Sendungsverpflichtung...

also 2009 - also Linz - also Ausflug mit Höhengang  oder  -ähm - -rausch...

Und weil sich's dann im Österreichischen oft so ergibt, dass alle auf einem Fleck sind (oder liegt das doch an Linz?) läuft uns doch glatt der Cody Bärli bellend über den Weg


begleitet von seinen drei entzückenden Fraulis - beim Marsch auf Ottensheim...


Nun ist auch das Land ob der Enns nicht nur ein beschränktes (wie der abendliche Wahlausgang gezeigt hat) sondern ein ebenso weites wie dasjenige unter der Enns ... und die Donau fließt auch ihres Weges


... und so liegt es also nahe, dass wir auch GuP noch in Steinmeierwurfnähe des berüchtigten Rodlhofs kreuzen...


Von sagenumwobenen Zwergenwelten im Pöstlingberger Untergrund...

.. die uns ob ihrer Symboltracht fast den Blick auf das Wesentliche rauben---


... brechen wir auf in die Lüfte der atemberaubenden Großstadt..


Widerstand ist zwecklos und...


und so wagen sich auch Frau G. und Frau S. in halsbrecherische Höhen über den Dächern von Linz


alles dreht sich, alles bewegt sich und alle sind berauscht in Null komma Josef (46,76%)


Wer noch nicht dort war sollte unbedingt dort hin wo jene leben die wissen "was ER wollte" - Linz zahlt sich 2009 wirklich aus!


Und wenngleich nicht nur ER den Kopf über das Wahlergebnis und die saumäßigen Autofahrer auf der Westautobahn schüttelt...

Es gibt es noch das kleine Dorf der unerschütterlichen Gaflenzer wo 2009 zumindest auf Gemeindeebene keine FPÖ kandidiert ...


Schöne Fotos gibt es natürlich auch wieder...

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Rédigé par Michi

Publié dans #parisplages

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Publié le 21 Septembre 2009



Dass aus einer öden Dienstreise ein volles Freudenfest wir, hätte man sich ja nicht gedacht...

Hier gibt's den Foto-Shortcut
und noch mehr Fotos hier bittschön

Marseille 2009 macht's trotz zahlreicher Wolkenbrüche und wirklich meeresstürmischer Gewitter möglich!

Gare Saint Charles außen  frisch gewaschen
hätte drinnen aber auch mal ein Wischtuch nötig...


Nach getaner Diensttätigkeit am Honorarkonsulat kam ich gleich mal pitschnass im Hotel an und stand dann da mit 2 nicht funktionierenden Bankomatkarten und triefendem, strähnigem Haar - im waschelnassen Anzug. Denselbigen musste ich dann eine Heissföhn-Trockenkur unterziehen, denn am Abend - mit Zwischenstopp am nassen Bahnhof (Schirmkauf und Jutta-Abholung) - gings ins Konzert des Wiener Konzertvereins im berüchtigten Theâtre Toursky.
Nett war das Theater und sein hundebesitzender Direktor aber in einer angeblich "heissen Zone", weshalb das Konsulat den hohen Besuch aus Paris inständigst bat, doch mit dem Taxi dorthin anzureisen. Das Konzert war wirklich ein Genuß!

Aber auch neben dem Hotel gabs gleich ein künstlerisches Kleinod - eine riesige Büchergiraffe ...

Samstag früh gings dann gleich mal zum Alten Hafen wo der Fisch trotzdem immer noch frisch und lecker ist (und diesmal auch üppiger verfügbar als voriges Jahr)


der selbige kam dann am Abend auch gleich in den Magen - zB in Form einer hervorragenden Bouillabaisse...

Dann frisch fröhlich die Fähre bestiegen und zu einer der Îles du Frioul geschippert - das Wetter war nach den nächtlichen Regengüssen durchaus passabel!

Kaum den Anker geworfen...

waren wir auch schon in Hundebegleitung bei der (bescheidenen aber einsamen) Calanque der Insel...

und nach ersten zarten Schritten ins seidig weiche und sogar mir warm erscheinende Mittelmeer..


ließ Jutta es sich nicht nehmen ein Bad zu nehmen


(mir erschien das dann doch in jeder Hinsicht zu gewagt, der Franzose ist ja seltsamerweise in Wahrheit ein Prüdist).

Ans andere Ende der Insel gewandert, mussten wir feststellen, dass sich über Marseille schon was zusammenbraute ..


und auch bei der Kehrtwende bot sich uns der Anblick schwarzer, grollender Donnerwolken...
Zum Glück hatten wir aber ein Ziel - nämlich die in Wiedererstehung begriffenen Ruinen des verfallenen Hôpital Caroline, das seinerzeit den von Krankheiten verseuchten Seefahrern ein wenig Quarantäne-Pause bot - und in seiner einzigartigen Konstruktion (19. Jhdt) durchaus richtungsweisend für diverse Pandemieplaner sein könnte ...
Und es begab  sich, dass dieses Wochenende nicht nur das Ende des Ramadan gefeiert wurde - und das in Marseille ob seines maghrebinischen Bevölkerungsanteils wohl nicht zu schwach - sondern wieder einmal wie jedes Jahr die Journées du Patrimoine (also die Denkmalschutztage) und so konnten wir nicht nur ein Dach über den Kopf sondern auch eine recht spannende Führung durch die in "pragmatischem Klassizismus" errichteten Lazarettmauern genießen.


Dass Adolf hier natürlich auch schon vor uns war und mit seinem "Südwall" die Landschaft nachhaltig geprägt hat verwundert werte StammleserInnenschaft nun wohl nicht mehr..


Frau Professor Schwaiger doziert strengen Blicks

Wieder zurück in der Stadt  (und ein deftiges Fischessen im Bauch) wollten wir zum Tagesausklang noch die vermeintliche Beislszene im Cours Julien besichtigen. Jenen Ort linksradikaler Studentenkneipen der sich im Vorjahr ob der winterlichen Frost und des sonntäglichen Abends tot und verlassen (und sicher nicht mit dem Quartier Oberkampf vergleichbar) darbot... es bot sich uns ein verblüffender Anblick...

Bühnen, Musik, Essen, Trinken und Menschenmassen wohin man nur schaut... dazwischen DJ(ne)s, TrommlerInnen, TänzerInnen und Aktionismus...


wir fühlten uns in unserem Element (der Mojito wär auch um 2€ zu haben gewesen - aber das Perrier wurde nicht mal angeboten...

Den nächsten Tag widmeten wir - in gewohnter Journées du Patrimoine-Kultur (siehe 2008) - den sozialistischen Seiten der Baukunst...


Die Cité Radieuse von Le Corbusier hat uns wirklich in ihren sozial-architektonischen Bann gezogen - und auch wenn die Wohnungen schmal und ein wenig uniform sind - Jutta wäre sofort eingezogen, hat doch jede Lego-Wohnung gleich zwei Loggias nach Ost und West!

Nicht nur die Idee der Konstruktion sondern auch die Ausführung zeugen von dem was der Franzose heutzutage allerorts als "durable" bezeichnet - Baumaterialin für Sozialwohnungen, die nach 60 Jahren noch immer funktionieren und nicht wie neuerdings nach weniger als 10 Jahren schon in (Glas-)Platten zerbröseln...


Auch wenn Beton nicht jeder mag - wir fanden's klasse, wenngleich in dem im Wohnblock integrierten Hotel+Restaurant+Bar die Original-Le-Corbusier-Klotür eine derartige durabilité aufwies, dass sie mich gar nicht mehr rausließ (und ich mich moderner Handytechnik bedienen musst, um mich nach Anleitung des Rezeptionisten selbst zu befreien .. da sag noch mal jemand Werbung sei sinnlos - hätt ich den Prospekt nicht dabei gehabt säße ich wohl jetzt noch am Klo..)

Da der Sonntag ein sonniger war, fuhren wir also dann zum Prado genannten Stadtstrand der Marseillaises ---


wo wir ungeahnt ins nächste Spektakel eintauchten... der Fête du Vent... ein einzigartiges Drachen-Schauspiel


Zugegeben, der Drachen-Sport erschien uns zwar optisch in der Fülle ansprechend, individuell gesehen aber doch (bei stabilem Meereswind) etwas ööööde... aber auch hier wurden wir eines Besseren belehrt, denn Carlo aus der Schweiz hat vorgezeigt wie man zwei Drachen zu Tango tanzen lassen kann - seht hier einen Ausschnitt:

Vor lauter Drachen kann einer dann ganz schön schwummrig im Kopf werden (vor allem wenn einer dürstet und sie sich eine geschlagene Dreiviertelstunde um ein Wasserfläschen anstellen muss - naja wir sind eben doch auch in Marseille irgendwie in Frankreich..)


Den kleinen Ausflug in den Süden ließen wir dann bei der Fête du Plateau ausklingen, wo deutlich noch die Spuren des bunten nächtlichen Treibens erkennbar waren...


Und da gabs dann auch noch witziges Kabarett und coole Musik und Spaß und Freude..


und coole Autos für den Herrn Wick..


Olympic Marseille hat natürlich an diesem Wochenende unübersehbar auch gespielt und gewonnen, aber man hjat das Gefühl dass OM sowieso jeden Tag spielt, denn jeder zweite Marseillaise ist Dauerfan!


Marseille, überwacht von Notre Dame de la Garde prägt ganz schön... und bleibt immer in Erinnerung... Marseille 2009 war ganz besonders schön.



Wer sich an Marseille 2008 nicht mehr erinnern kann, kann sein Gedächtnis hier auffrischen.

Die schönen Fotos gibts wie immer im Picasa-Album

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Rédigé par Michi

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Publié le 15 Septembre 2009

Mein Arbeitgeber sponserte etlichen meiner Kollegen, mir inklusive, einen Storytelling Workshop. Kern war die Sommerhausaufgabe, die darin bestand 10 Geschichten rund um die Firma zu verfassen. Meine Geschichten wurden besonders positiv aufgenommen, was mich mit Freude und Stolz erfüllt. Man ermunterte mich mein verborgenes Talent ein wenig zu kultivieren.

Ich lese gerade das Buch „Fast eine Kindheit“ von Hans-Georg Behr, in dem der Autor seine Kindheit in den 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts schildert.

Genanntes gibt mir Anlass eine Geschichte zu erzählen, die von einem weiteren Erlebnis genährt ist:

In meinem „Hausgarten“ Parc de Monceau bin ich in den letzten Tagen von den herabgefallenen Kastanien fasziniert. Heute hob ich eine besonders braun glänzende auf. Und das löste eine Flut von Erinnerungen an meine Kindheit aus. Denn…

 

Vor dem Garten meiner Eltern stehen zwei riesige Kastanienbäume, links und rechts von der Statue des Heiligen Koloman, der die Schulkinder immer so gerne die Hand verdrehten und ausrissen. Im Herbst verwandelten sich die beiden Bäume in ein herrliches Spielgerät. Die Kastanien wurden aufgeklaubt und zu einem Haufen zusammengetragen. Sie fühlten sich wunderbar glatt und kühl an. Meist brachten wir sie dann zum Jäger, der von allen der „alte Herr Kummer“ genannt wurde, der wiederum die Rehe damit fütterte. Ob die Kastanien tatsächlich willkommene Futterbeigaben waren oder auf dem Kompost endeten kann ich nicht sagen. Jedenfalls schien Herr Kummer erfreut und verriet uns das wahre Schicksal des Sacks voller Kastanien nicht. Manchmal ließ er uns in seine Hafnerwerkstatt hinein, wo mich ein anderes haptisches Erlebnis erwartete, das Anfassen des frischen Tons, dessen Geruch mir noch heute in der Nase präsent ist. Manchmal durften wir welchen kaufen und zu Hause nach Lust und Laune formen und kneten.

Die Bäume warfen nicht nur Kastanien sondern auch ihr Laub ab, das ich ebenfalls zu Haufen auftürmte, um anschließend hineinzuspringen. Am liebsten von der Gartenmauer aus. Es war eine Mutprobe, von welcher Mauerhöhe ich mich noch bäuchlings in das Laub fallen lassen getraute. Ich liebte die Fallschirmspringer-Serie mit Pierre Brice und tat nichts lieber als auch so wie „ein Mädchen fällt vom Himmel“, Arme und Beine vom Körper weggestreckt, ins Laub zu segeln. Die Oktober- und Novemberstürme konnten dabei noch so durch die Wachau blasen, das hob noch zusätzlich die Spannung bei meinen tollkühnen Sprüngen.

 

Der Garten war zwar ein feines Spielareal, aber noch besser und unbeobachteter von Mutterns Blicken waren Ausflüge zumeist per Steckenpferd auf die Kausl-Wiesn. Meine Freundin Anni hatte ein vom Tischler Pigall gefertigtes dunkelbraunes Steckenpferd, um das ich sie beneidete, hatte ich doch anfangs immer nur einen einfachen Holzstab zum Steckpferd auserkoren, an dem ich ein Zügel aus Spagat befestigte und zu dem ich mir den Pferdekopf dazudachte. Aber eines Tages brachte mein Onkel Ernst ein Steckenpferd für mich: Es hatte einen eher eckigen Kopf, mit Augen, Nüstern und Mähne auf das helle Pressspanholz aufgemalt. Der Kopf war mit Metallplatten und Schrauben mit dem Stiel verbunden. Unzähligen Ausritten unternahmen Iltschi und ich zusammen. Die wildesten Indianer- und Cowboygeschichten dachten Anni und ich uns aus und setzten sie Nachmittage lang in Szene.

 

Im Frühling und bis zur Mahd war die Kausl-Wiesn übersät mit Blumen. Die Traubenhyazinthen, die wir Rauchfangkehrer nannten, mochte ich wegen ihrer Farbe und ihrer Form besonders. Und die Himmelschlüssel, stellte ich mir doch vor, dass ich damit wirklich den Himmel aufsperren könnte. Das Vergnügen durch die für uns hüfthohe Wiese zu laufen wurde etwas später im Jahr durch das Hineinkriechen in die Heuschober abgelöst. Bei uns wurden die zeltartig gebaut und drei Kinder hatten ausreichend Platz in dem Versteck. Das Heu aus Haar und von der Kleidung abzubekommen gelang trotz aller Bemühungen nicht immer ausreichend, die Standpauken von den Erwachsenen blieben nicht aus.

 

Auf dem Rückweg von der Kausl-Wiesn warteten noch zahlreiche Orte, die unbedingt und möglichst ohne Ausnahme aufgesucht werden mussten: Der Heimweg war folglich zeitgerecht anzutreten, um nicht allzu sehr nach der zugestandenen und oft abgebettelten Uhrzeit zu Hause zu erscheinen. Das Metallgeländer an der Bahnböschung lud noch zu Knieum- und Felgeaufschwüngen ein. Die Strauchgruppe rund um einen Schotterhaufen, die wir für ein ganz geheimes Versteck hielten, durfte nicht ausgelassen werden. Die beiden Fichtenbäume neben dem Bahngleis ebenso nicht. Auf einen kletterte ich gerne, nicht ohne vorher zu prüfen, ob ich die Äste für trocken genug erachtete. Die Stromleitung lief durch den Baum und die Erwachsenen warnten davor hinaufzusteigen. Hin und Hergerissen zwischen sicher übertrieben dargestellte Gefahr und etwa doch was Wahres daran ließ ich mir den Ausblick von dem Baum aus auf Viadukt und die Hügelkette Richtung Rantenberg nicht ganz nehmen.

 

Der Garten der Ratberger war eine weitere Station auf dem Heimweg, vor allem wenn die Kirschen reif waren. Die Ratbergers kamen immer nur zur Gartenarbeit und hatten ihr Haus auf einem anderen Grundstück. So konnten wir mehr oder weniger unbeobachtet auf die Kirschbäume steigen. Nur manchmal bemerkten wir zu spät, dass die Ratbergers gerade gießen, jäten oder ernten kamen und waren auf den Bäumen gefangen. Unsere Versuche keinen Laut zu verursachen scheiterten meist, und Herr Ratberger war fuchsteufelswild. Mit seinem schwarzen Metallgreifer, der seine Hand ersetzte, fuchtelte er in unsere Richtung. Aber als er in den Kirschenräubern die Mädels aus der Siedlung erkannte wurde er gleich wieder friedlich und ermunterte uns so viele Kirschen zu essen wie wir nur wollten. Unsere Bäuche wölbten sich da aber zumeist ohnehin schon. Zudem war es höchste Zeit nach Hause zu flitzen.

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Rédigé par Jutta

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