Publié le 14 Octobre 2019
ein Wochenende von Freitag bis Sonntag in Antwerpen bildete den Auftakt. Das Wetter am Freitag war eher nieselig - regnerisch, insofern habe ich MAS und die Kathedrale, und nur kurz die Innenstadt besichtigt. Anlass war der Workshop von Tiziana und Motoya, die unter dem Namen Motimaru selber als Performer arbeiten und Workshops anbieten. Das italienisch japanische Paar, das im Studio von Kazuo Ohno sich quasi kennengelernt hat und als Assistenten ein paar Jahre dort verbracht haben, ist wahrlich einen Workshop wert.
Samstag früh erkundete ich den Wochenmarkt von Antwerpen, stiefelte durch die Innenstadt, ehe es wieder zu dem Workshop im Theater Tutti Fratelli ging. Die Mittagspause verbrachte ich im botanischen Garten gegenüber.
Drei Arbeitstage später packte ich erneut den Koffer, diesmal ging es Richtung Österreich, wo ich drei Tage bei meinen Eltern und mit meiner Familie verbrachte, und abschließend gab es noch ein paar Stunden Wien.
Den Eltern geht es den Umständen entsprechend und mit Höhen und Tiefen, aber einem ungebrochenen Lebenswillen, auch wenn manchmal Bemerkungen einfließen, die schon darauf hindeuten, dass sich zumindest mein Vater auch mit dem Lebensende und dem Tod in seiner Art auseinandersetzt. Aber dann spielt er wieder auf dem Klavier, singt mit Georg, 24 Stunden Hilfe für meinen Vater, russische Lieder, spricht französisch und russisch und dazwischen auch deutsch, und das durchaus klar, mit diversen Wortkreationen und Themen, die uns Umgebende nicht immer ganz einleuchtend sind. Er ist jedenfalls kommunikativ und sehr bedürftig nach Körperkontakt. Während ich in Emmersdorf war erlebte ich nur am ersten Tag aggressive Ausbrüche mit.
Zwischen dichtem Morgennebel und prächtig sonnig-mildem Oktoberwetter spielten sich die drei Tage ab. Ich ging in der Früh kurz spazieren, tagsüber gab es dies und das zu tun, hab im Garten Laub entfernt, sprach mit Andrea, die meiner Mutter immer wieder zur Hand geht, ein wenig Zeit mit dem Vater verbracht, hab mit ihm Karten gespielt, bin mit Georg und ihm in den Garten gegangen. Hab ein wenig Sachen von meiner Mutter übernommen.
Samstag nachmittag fuhren Uli und ich kurz auf den Jauerling, ehe Uli den Verband meines Vaters wechselte. Sonntag vormittag feierten wir im Eilzugtempo Simones 36. Geburtstag, ehe Simone und ich mit dem Zug nach Wien fuhren.
In Wien traf ich Michi, Silvia, Christoph und die Sneak Runde im Apollo, wo wir uns Joker ansahen. Mir hat der Film ausgezeichnet gefallen, war schauspielerisch großartig, es gab Tanzszenen, und da es um einen Serienmörder geht auch brutal. Joaquin Phoenix hat zudem ein paar sehr feine Tanzeinlagen eingebaut, hat Gesichts- und Augenausdruck, und natürlich dieses Lachen eindrucksvoll eingesetzt.
Heute früh waren Michi und ich noch im Café Ritter zum Frühstück, ehe Michi in die Arbeit und ich zum Flughafen fuhr.