Publié le 4 Novembre 2019

also ich Mittwoch kurz vor Mitternacht in meinem Quartier in Berlin angekommen war und mir ein Bier an der Bar gönnte - Störung der RER, ich fand mich mit Hunderten von Menschen auf dem Bahnsteig wieder, die Stimmung war eher gehetzt und rempelig. Und was tun am Beginn der Stoßzeit, um doch noch rechtzeitig auf den Flughafen zu gelangen? Ich stürmte aus der Métrostation La Chapelle und suchte mir ein Taxi. Zu meiner großen Freude stieß ich auf einen sehr angenehmen Fahrer. Der sah, dass ich da völlig erhitzt und gestresst daher kam, er beruhigte mich, alles gut, bot mir eine Flasche Wasser an und gab mir ein Taschentuch zum Brillen putzen. Er behielt Recht. Das Flugzeug erreichte ich locker. Aber kaum hatten die Passagiere im Flugzeug Platz genommen wurde durchgesagt, dass vor dem Abflug die Vorderräder des Flugzeuges gewechselt werden müssen. Ich war mäßig erfreut. 40 Minuten später als geplant flogen wir ab. Ich hatte mir ein Quartier in Charlottenburg gebucht, das vom Flughafen Tegel einfach und schnell per Bus erreichbar ist.

Das war übrigens vermutlich meine letzte auf dem Flughafen Tegel Otto Lilienthal, der wegen seiner kurzen Wege und stadthnahe Lage sehr sympatisch ist, aber aufgelassen wird. Vielleicht war es auch meine letzte Reise nach Berlin überhaupt.

Donnerstag früh schrieb mir Brigitte, dass sie krank sei und nicht nach Berlin kommen würde. Na klasse, dieses gemeinsame Wochenende in Berlin haben wir uns bei meinem Besuch von Brigitte in Köln im Juli überlegt, und nun kommt Brigitte nicht. Hm. Aber es gibt schlimmere Orte als Berlin, um ein Wochenende zu verbringen.

Der Tag war ein sonniger und kühler Herbsttag - minus 2 Grad in der Früh - den ich für eine Erkundung des Potsdamer Platzes, Checkpoint Charly (mehr so zur Touristenattraktion verkommen, so mein Eindruck), das von dem Architekten Daniel Libsekind "Between the Lines" bezeichnete jüdischen Museums , die ebenfalls dazugehörige und von ihm entworfene W. Michael Blumenthal Akademie mit dem Garten der Diaspora, und für einen Besuch zur Jubiläumsausstellung 100 Jahre Bauhaus in der Berlinischen Galerie nutzte.

Im jüdischen Museum war die Fotoausstellung "This Place" zu sehen, zu der 12 internationale Fotokünstler eingeladen wurden, sich der Komplexität Israels, vor allem des Westjordanlandes, abseits der üblichen Bildern in Medienberichten, aus künstlerischer Perspektive zu nähern. Die Dauerausstellung ist moment im Neuaufbau, weswegen manche Museumsräume ohne Ausstellung zu besichtigen sind. Man kann sich auf die ausdrucksstarke Architektur konzentrieren. Da ich nicht alle Räumlichkeiten besichtigt habe, entgingen mir wohl Installationen, wie etwa "Schalechet gefallenes Laub".

In der Berlinischen Galerie beherbergt während des Umbaus des Bauhausarchives das Bauhaus inklusive der Jubiläumssausstellung "Original Bauhaus". Die Ausstellung war ausgesprochen interessant und hat unterstrichen, in wie unterschiedlichen Bereichen, keineswegs nur in der Architektur, diese Bewegung das 20. Jahrhundert beeinflusst hat. Dies umso mehr angesichts des kurzen Bestehens des Bauhauses. Die 3 Direktoren Walter Gropius, Hannes Meyer und Ludwig Mies van der Rohe haben wohl unter anderem dazu beigetragen. Und der Umstand das Bauhausschüler in alle Welt ausgeschweift sind - viele nicht freiwillig sondern als Reaktion auf das NS Regime.

...Fortsetzung folgt...

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Rédigé par Jutta

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Publié le 29 Octobre 2019

Fabrice Pairault war auch heuer wieder beim Festival En Chair et en Son mit seinem Fotoapparat dabei. Hier gibt es ein paar Fotos von meinem Auftritt am 24. Oktober in Le Cube in Issy-Les-Moulineaux.

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Rédigé par Jutta

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Publié le 27 Octobre 2019

Nach dem Auftritt bei dem Festival kam der Appetit nach anderen Aktivitäten auf. Samstag vormittag hatte ich mich zur Masterclasse France Culture in der Maison européenne de la photographie angemeldet, wo Valérie Belin über ihre Arbeit, kreative Prozesse, ihr Parcours, in dem zuerst eher Objekte (oft wie Porträts fotografiert) und allmählich mehr und mehr Menschen Themen ihrer Serien wurden. Sehr interessante, was sie über Körper,Suche nach Schönheit, Transformation sagte. Ihre Serien mit Bodybuildern, Lookalikes von Michael Jackson, Mannequins, Transsexuellen usw. boten hier reichhaltig Grundlage und Stoff.

Begonnen hat sie übrigens mit der Fotografie nach einem Schockerlebnis während iher Ausbildung in Versailles. Ein Fotograf war für ein einwöchiges Atelier gekommen, hatte als Aufgabe ausgegeben, Fotos zu machen und am Ende der Woche mit ihrer Ausbeute zurückzukehren. Der Fotograf zeigte mit dem Finger auf sie und meinte: du, deine Fotos sind nicht Fotos einer Frau. Das hat Valérie so schockiert, dass sie sich entschloss, von allen Kunstformen die Fotografie zu wählen.

Sabine Weiss, grande dame der Fotografie in den Bereichen Mode, Porträts von Celebrities, Reisen etc. vor allem in amerikanischen Magazinen zu einer Zeit, als es nicht unbedingt üblich war, dass Frauen alleine reisten und berufstätig waren. Berührend, die 95 Jahre alte Dame zu sehen. Einige ihrer Fotos aus der Serie der Streetphotography habe ich vor ein paar Monaten im Centre Pompidou entdeckt und ausgesprochen gut gefunden. Ihr Werdegang, Anekdoten, ihr Humor und Umgang mit dem nicht mehr ganz so agilen Geist waren erfrischend. Inhaltlich habe ich die Masterclasse mit Valérie bevorzugt.

Heute nachmittag bin ich in die Ausstellung von Kiki Smith in der Monnaie de Paris gegangen. Ich finde sehr viele ihrer Arbeiten ausgesprochen gut und nachdem ich ihre Ausstellung "Procession" in Wien versäumt habe war ich sehr froh, eine Werkschau der Künstlerin in Paris sehen zu können. Auch sie setzt sich in ihren Arbeiten mit dem Körper auseinander. Zunächst dem Körperinneren, Organen, später mit der Haut, dem Äußeren. Und sehr viel mit der Beziehung von Mensch und Tier und dem Menschen als Teil der Natur.

Ein paar Fotos habe ich in der Ausstellung gemacht

Valérie Belin, Sabine Weiss und Kiki Smith
Valérie Belin, Sabine Weiss und Kiki Smith
Valérie Belin, Sabine Weiss und Kiki Smith
Valérie Belin, Sabine Weiss und Kiki Smith

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Rédigé par Jutta

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