parisplages

Publié le 29 Avril 2017

Im Workshop mit Lorna am vergangenen Wochenende haben wir Texte von Bernard Noël als Leitfaden verwendet und in die Improvisationen integriert. Grund genug, diese Woche meine Schritte in die Buchhandlung Librairie de Paris, Place de Clichy, zu lenken und "Extraits du corps" und "La Chute des temps" zu erstehen. Vor allem Extraits du corps ist nicht gerade leichte Kost, aber gut muss nicht immer leicht sein. Weiss man ja schon aus dem kulinarischen Bereich. harr harr. Herr Noël hat, so erzählte Lorna, eine gewisse Zeit in Argentinien gelebt, und hat dort wohl eine der happigeren Phasen erlebt, was möglicherweise auch seine Texte zum Ausdruck bringen.

Hier ein Auszug aus einem Interview, in dem der Autor unter anderem seine Wortkreation "Sensure" definiert.

Bernard Noël : J'ai fabriqué le mot "sensure" pour désigner la privation de sens, qui me paraissaît caractériser une forme nouvelle de domination sans contrainte et sans violence, propre au "monde libre" (c'était en 1975). la sensure, au contraire de la censure, est imperceptible: elle fait le vide mental par l'abondance de l'information et du spectacle. le concept s'est enrichi plus tard du constat que l'espace visuel et l'espace mental forment une continuité sans séparation de telle sorte que toute déformation ou occupation du premier est aussitôt communiqué au second. La sensure trouve là son plein effet grâce à la télévision qui, en occupant l'auditif et le visuel par son flux spectaculaire, occupe également l'espace mental et le prive de tout autre "sens" que son mouvement. Alors, le spectacle est toute la pensée du spectateur. ....

 

 

Henri Michaux "La nuit remue" ist da gleich mit in den Einkaufskorb gewandert. Wie das in Buchhandlungen wie dieser nun einmal so ist, fliegen einem da noch viel mehr Bücher in die Hand, die Vernunft hat sie dann doch dort bleiben lassen. Bücher wollen auch gelesen werden, und einen Platz haben.

 

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Rédigé par Jutta

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Publié le 28 Avril 2017

mein verlängerter Arbeitsweg führt mich an etlichen Cafés vorbei, was mich animiert hat, doch den in Frankreich nicht untypischen Café am Tresen zu zelebrieren, und eine alte Gepflogenheit aus Wien wieder zu beleben. Vier Cafés habe ich bisher ausprobiert, und bei zweien wurde ich schon mehrfach Gast.

Le Select Monceau, guter Café um 1,10 EUR. Die rot beleuchteten Regale, die sich so herrlich in den Spiegeln multiplizeren. Auf dem Heimweg am Abend kann man sich hier zu einem guten Glas Rotwein niederlassen.

Le Lutetia, guter Café um 1,20 EUR. Hell und luftig, mitten im Quartier der Instrumentenhersteller und Musikausbildungsstätten, ein paar Instrumenten als Dekor und Veranstaltungshinweisen.

Heute neu erkundet: Le Welcome. sehr guter Café um 1,30 EUR mit einem Glas Wasser serviert. Die Bar ist sehr nett gestaltet.

Le Brigadier, gleich neben der Feuerwehrkaserne Rue Blanche. Der Café um 1,20 EUR hat mich nicht so ganz überzeugt. Belebte Stimmung am morgen, aber etwas beengt.

 

 

Im Le Lutetia

Im Le Lutetia

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Rédigé par Jutta

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Publié le 27 Avril 2017

Gestern war ich bei einem Konzert der besonderen Art im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Altermiminalisme" im Nef des Collège des Bernardins: Werke von Jakob Ullmann und Éliane Radigue wurden aufgeführt. Jakob Ullmann kannte ich nicht - seine Notenschriften sind sehenswert - gleichen eher Gemälden, und ich war erstaunt, welche Klänge traditionellen Instrumenten oder Teilen davon entlockt werden. Klavier, Oboe und Cello waren die Instrumente, vor allem die Dame am Klavier hatte ich im Blickfeld und die Momente, wo sie tatsächlich auf dem Klavier Akkorde spielte, waren gezählt. Einzelne Saiten, auf dem Klavier fixiert, wurden mit einem Bogen gestrichen, am Spielwerk und den Saiten wurden Töne erzeugt usw. Solo II - IV - V waren im Programm.

Hut ab für Jane Dickson am Klavier, Ellen Fallowfield am Cello und Dafne Vicente-Sandoval am Fagott. Übrigens gibt es Anknüpfungspunkte zu Österreich vor allem bei letzteren beiden...

 

Danach stand " Occam XIV " für Harfe und " Occam River XIV" für Harfe und Kontrabass von Éliane Radigue auf dem Programm. Ihretwegen bin ich zu dem Konzert gegangen - ich habe sie als Pionierin der musique concrète entdeckt, Ihre Synthisizer-Kompositionen und Werke der musique concrète sind mir unter die Haut gegangen - und als Frau in dieser Domäne ist sie einfach einzigartig. Sie war auch im Publikum und herzte die beiden MusikerInnen rührend nach dem Konzert. Denn seit wenigen Jahren hat sie sich der Zusammenarbeit mit Musikern zugewandt.

Wiederum war ich überrascht, wie man Harfe spielen kann: mit zwei Bogen, dann wurde etwas, das wie Cassettenbänder aussah, zum Erzeugen von Tönen verwendet. Leider war ich zu weit weg, um das genauer zu beäugen. War hoch zufrieden von diesem Klangerlebnis.

Hélène Breschand an der Harfe war großartig. Louis-Michel Marion spielte Kontrabass.

Den dritten Teil des Konzertes von BED alias Benoît Burello und Lina Lamont habe ich dann ausfallen lassen. Die Pause wollte partout nicht enden, es war schon 23h, ich müde und noch ein Heimweg einzuplanen. Aber Eliane Radigue und Jakob Ullmann waren schon sehr eindrucksvoll.

 

 

 

 

 

 

Alterminimalisme
Alterminimalisme
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Rédigé par Jutta

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