Publié le 7 Juin 2014
mein eingeschränkter Bewegungsradius beinhaltet meinen oft und gerne besuchten "Hausgarten" Parc de Monceau. Da tummeln sich speziell an schönen Tagen Kind und Kegel, Hund und Vogel. Und ich. staksend auf meinen Krücken oder beobachtend auf der Parkbank.
Hund und Frauerl/Herrl und deren Gangart animieren ab und an zu Schnappschüssen. Man könnte fast meinen, dass sich auch die Art des Gehens von Mensch und Tier annähern.
Am Nachmittag gibt es stets eine große Schar spielender Kinder, die in der Enge der Großstadt auch mal nach Auslauf lechzen. Wochentags sind sie zumeist von Mutter oder Kindermädchen begleitet, gegen Abend oder am Wochenende rücken manchmal auch die Väter mit ihrem Nachwuchs aus. Jedenfalls sind die Rollen hier in Frankreich noch reichlich traditionell verteilt. Die geschlechterspezifisch Kinderspiele deuten darauf hin, dass da auch so bald mit keiner revolutionären Änderung zu rechnen ist. Insofern war ich richtig froh, als eine Gruppe von Mädchen Anstalten machte auf einen der Bäume zu klettern. Leider wurde deren Vorhaben vom Parkwächter vereitelt.
Ich hab ja höchsten Respekt vor den ballspielenden oder rollerfahrenden Kindern. Sie und ich derzeit auch irgendwie sind vom Vertrauensgrundsatz ausgeschlossen.
Die Zelte entlang des Parkzauns bleiben noch länger stehen. Nach den Antiquitäten gibt es nun Gastronomie und Kunsthandwerk sowie Ramsch. Just am Parkeingang wurde eine Tapas/Sangria Bar eingerichtet, mit Tischen und Stühlen davor. Mit Unbehagen passiere ich jedes Mal diese neuralgische Stelle. Ob es auf dem Markt interessante Dinge gäbe habe ich noch nicht erkundet.
Ich muss zugeben, dass die nicht sehr große Distanz von mir zu Hause in den Park mir im aktuellen Setting durchaus LAAAANGE vorkommt. Diese Ausflüge sind aber ungeheuer wichtig für mich, sonst fällt mir die Decke ja gleich auf den Kopf. Und ich beäuge jedesmal mit wenig Begeisterung Regenwolken, die potentiell meinen Ausflug vereiteln könnten. Bisher hatte ich Glück und am Nachmittag hörte der Regen immer auf, sodass ich raus konnte.
Kaum zu glauben, dass diese kleinen Exkursionen und die Bewältigen des Alltags - Ausziehen/Anziehen/Duschen/Essen zubereiten (meist eh nur aufwärmen...)/Abwaschen/Bett frisch beziehen/Wäsche auf die Leine hieven und wieder abnehmen, zusammenlegen und verstauen mich durchaus schaffen. Es geht alles, aber benötigt einfach andere Vorgehensweisen und mehr Zeit auf einem Bein und mit zwei Krücken. Bald ist Woche 3 vorbei - Halbzeit! Der Rest der Zeit im Gips wird auch rasch vergehen. Und danach geht es in die Gehschule.
In jedem Fall bleibt keine Zeit zum Grübeln.
Und ich muss hervorheben, dass besonders Angelika und Annemarie sich rührend um mich kümmern. Monique und Sabine werden mir das Pfingstwochenende verschönern, die eine mit einem Ausflug am Montag, die andere mit einem Essen.
Per Internet, Telefon und Mail bekomme ich noch dazu als Cerise sur le gâteau Zuspruch und Support von Michi, meiner family, Christoph, Freunden, facebook-friends, Kollegen. Das hilft und tut gut!