parisplages

Publié le 11 Février 2007

Trotz einer echt nicht unanstrengend Arbeitswoche haben wir uns gestern - Samstag - frühmorgens aufgerafft und sind mit dem Zug endlich mal nach LE HAVRE gefahren. Wir waren ja vor Monaten schon mal fast dort (siehe Honfleur) und seither stand eine Stadtbesichtigung dieser in jeder Hinsicht in Westeuropa wohl einzigartigen Stadt am Programm. Zum Glück war uns (zumindest vormittags) das Wetter noch hold - am Nachmittag haben wir dann am eigenen Leib gespürt was echter normannischer Regenguss bedeutet...

Seltsamerweise - und dies ein Hinweis für die KulinarikerInnen unter den LeserInnen - haben wir nirgends Moules Frites gefunden... aber die gefüllte Kalbsbrust war auch okay...

Le Havre wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs ja megazerbombt (ca. 95% der Stadt, will heissen, die ganze Stadt, waren dem Erdboden gleich) und zum Glück für die Architekturgeschichte wurde nicht einfach irgendwie aufgebaut und auch nicht einfach rekonstruiert sondern eine bombastische neue Betonstadt mit allem was realsozialistische Bauweise am anderen Ende von Europa so ausmacht errichtet - wirklich sehenswert und eigentlich nicht wirklich "schiach", wenngleich in diesen "Breiten" (also eigntlich "Längen" - man ist nur 7km vom Greenwich-Meridian entfernt) einigermaßen ungewohnt (wenn man von Pariser Vorstädten absieht). Ganz zu Recht ist Le Havre daher seit 2005 auch UNESCO Weltkulturerbe!

...ja und wenn mich dieses Tool nun endlich wieder arbeiten lässt, dann werde ich euch gern anhand einiger Fotos veranschaulichen wovon wir hier reden...

 
Das Rathaus inkl. üppiger Wasserspiele am Rathausplatz


Rathausplatz...

 
Bibliothek


Eglise Saint Joseph


Die Kirche innen - aufregende Betonwendeltreppen...


Le Volcan von Oscar Niemeyer


Bassin mit Blick auf Volcan, Kirche etc...

Den Sonntag sind wir dann eher gemächlich angegangen - Frühstück, Spaziergang zum Friedhof Pere Lachaise und dann ein wenig bei uns durchs Quartier - zufällig mal wieder beim Wasserpfeifen-Wirten vrobeigeschaut - großer Bahnhof - die Zweit-bis Viertgeneration tunesischer Einwanderer feiert bei Arabo-Rap in Volllautstärke Geburtstag - und weil der arabische Mensch auch in der x-ten Generation generös und gastfreundlich ist kriegen auch wir ein Stück des picksüßen Geburtstagskuchens ab. Den Abend lassen wir jetzt ein wenig stilecht mit selbstgemachtem Couscous* ausklingen (wenn uns dann wieder weniger pickig-schlecht im Magen ist - sonst müssen wir den Stilbruch eines kleinen "Klaren" einschieben).


Nein, das ist kein Cartoon aus "Charlie Hebdo"
(siehe auch: Artikel in Libé dazu)

*PS: aufgrund einer legasthenie-bedingten Fehlanwendung der Herdarmaturen gabs heute eine besondere Spezialität: "couscous brulé" - drum kommt jetzt noch eine Käseplatte nach, die schließt den Magen damit dann nichts mehr hoch kommt...

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Rédigé par Michi

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Publié le 4 Février 2007

Wir wissen es, wir haben es schwarz auf weiss - es gibt sie noch, die EINE (oder andere) Leserin und deshalb werden wir unerbittlich weiter schreiben - auch wenn es derzeit ein wenig schwierig ist ausreichend Zeit und Energien dafür zu finden. Energien deshalb, weil es in der Arbeit in den letzten zwei Wochen alles andere als lustig war (krankheitsbedingter Ausfall meiner "besseren Hälfte" in der Botschaft also mehr als doppelt so viel Arbeit für mich) und Zeit deshalb, weil Jutta ein neues Projekt gestartet hat: "Lerne die Beisl-Szene deiner Umgebung kennen" ... basierend auf einem unlängst erschienen Artikel über "nette Beisln" wo auch die "filles" gerne hingehen sind wir grad dabei diese zu erforschen - interessanterweise sind nämlich sehr viele der im Artikel erwähnten in unserer unmittelbaren Umgebung und einige sind wahrlich wert besucht zu werden...  ihr könnt euch vorstellen, dass solche Beisltouren auf Dauer anstrengend werden ............

Um hier allerdings keine falschen Eindrücke entstehen zu lassen - möchten wir auch auf das umfassende Kultur- und Erkundungsprogramm verweisen, das wir uns so nebenbei auch noch gönnen.

Wir waren zB in einem Konzert des berühmten österreichischen Orchersters "Concentus musicus" (Danke an Reinhard und Martina die uns den (kostenlosen) Zugang ermöglicht haben) - und zwar im frisch renovierten Salle Pleyel, der bei uns wirklich den allerbesten Eindruck hinterließ - und auch die Aufführung war durchaus spannend... (wirklich Reinhard...!)

Unser letzter größerer Ausflug führte uns nach Nordfrankreich - in die schon sehr belgisch anmutende Stadt REIMS, die wir euch wiedermal anhand einer Bildergeschichte näher bringen wollen ... nicht in Bilder und kaum in Worte zu fassen ist lediglich unser Mittagessen im echten Reimser Einheimischen-Beisl - wo man sich als feiste, blass-rosa Mitteleuropäerin inmitten dieser ebenso belgisch aussehenden Menschen, schmatzend über die Schlachtplatte gebeugt, wiederrum recht heimisch fühlt (während in Paris der Durchschnittsmensch von der Straße ja doch überdurchschnittlich schlank und überdurchschnittlich ansehnlich ist...)

Wohl allerbekanntest ist die berühmte Kathedrale von Reims, die aufgrund ihrer Architektur irgendwie noch größer und noch höher und noch gewaltiger wirkt also so manche andere Kathedrale die wir schon besucht haben... hervorhebenswert sind aber nicht nur die extrem farbenfroh leuchtenden Rosettenfenster wenn man zur späten Nachmittagsstunde dort ist, sondern auch die sehr beeindruckend gestalteten Glasfenster von Marc Chagall

Von der Kathedrale - und den vielen Gaufres - mal abgesehen ist Reims aber vor allem auch für die vielen Art Deco Bauten bekannt und sehenswert. Nach dem WK I war die Stadt dermaßen dem Erdboden gleich, dass sich hier ein Zentrum für Art Deco Architektur etablieren konnte und auch hat. Netterweise war grad auch noch eine thematisch passende Ausstellung im lokalen Museum und verknüpft mit einem Themenspaziergang durch die Stadt (bei strahlendem Sonnenschein) haben wir da ganz nette Eindrücke gesammelt.


Weitere recht nette Detailbilder von innen findet ihr hier

Ach ja, und natürlich liegt Reims mitten in der Champagne - und wie der Name schon sagt kommt dort auch der Champagner her ... und ja, wir haben natürlich ein Gläschen getrunken ... und es hat dort sogar wirklich prickelnd gut geschmeckt ... für die Kellerei-Besuche müssten wir allerdings noch mal zu einer anderen Jahreszeit anreisen.

Und Jeanne d'Arc haben wir auch dort getroffen

Dieses Wochenende haben wir uns dann den profaneren Gegenden rund um Paris gewidmet.
Am Samstag - strahlendes Wetter und ein wirklich schöner Tag - erforschten wir Creteil, eine Vorstadtgemeinde im Südosten von Paris, deren Zentrum ein riesiges Shopping-Center ausmacht, die aber in puncto Wohnungsbau wirklich nichts an 80er Jahre Charme vermissen lässt. Vor allem die mittlerweile zu Berühmtheit gelangten "Choux" (Krauthappeln - meiner Meinung nach eher Maiskolben) sind wirklich faszinierend.

 



Und heute - das Wetter war erstaunlicherweise noch immer 1A - waren wir im Westen von Paris in Saint Cloud, wo ein traumhafter Park zum Spazierengehen einlädt und man so nebenbei einen wunderschönen Ausblick auf das Häusermeer von Paris hat... Kein Wunder dass sich hier auch Marie Antoinette und Napoleon etc. wohl und wohler gefühlt haben... Dass das Schloss im Deutsch-Französischen Krieg dem Erdboden gleich gemacht wurde kann wohl nicht wirklich durch die heute dort befindliche Deutsche Schule wettgemacht werden...

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Rédigé par Michi

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Publié le 14 Janvier 2007

wenn im Jänner der Mandelbaum blüht... (im Hintergrund)

wunderschön ist Paris vom besten Aussichtspunkt überhaupt - dem Parc de Belleville .. steht in keinem Reiseführer...

Jeder kennt die Pyramide vor dem Louvre - aber wer kennt die vom Place des Fetes im 20. Arrondissement... (nur jene die dort in den HLM (Habitation à loyer modéré) - also Sozialwohnungen - wohnen)

unglaublich aber wahr - auf der anderen Straßenseite tun sich neben Betonburgen sogenannte "Villen" auf... und die Gegend rundherum heisst "Danube"... a bissl wie Leopoldau und Großfeldsiedlung

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Rédigé par Michi

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