Sommerliches Wochenende

Publié le 13 Septembre 2020

Samstag war Paris im Zeichen der Verkehrsstörungen und Polizeieinsätze anlässlich der Gilets Jaunes. Einer der Treffpunkte war im 17. Arrondissement, Place de Wagram, nicht weit von mir. Beim Einkaufen wurde ich von Polizeiaufgebot und den sich versammelnden Demontranten etwas überrascht. Direkt vor dem Geschäft, wo ich oft meine Einkäufe erledige, standen auch etliche Polizisten und Feuerwehrleute. Sie ließen die Leute, die sich Richtung Demonstration bewegen wollten, Taschen und Rucksäcke aufmachen. Ich war ja nur beim Geschäft und ging dann wieder in die andere Richtung davon, insofern wurde ich nicht kontrolliert.

Zwei Polizisten, die sich beim Warten auf die Demonstranten an der Bushaltestelle hingesetzt hatten brachten mich zum Lachen. Ich hab sie wegen der Situationskomik angesprochen, sie blieben eher sachlich.

Auf dem Heimweg machte ich einen Stopp in der Kirche Saint Sales, ein ruhiger Ort war mir sehr angenehm angesichts der aufgeheitzen Stimmung.

Ein Kaffee im bar tabac Le Jouffroy brachte mir ein Wiedersehen mit der dortigen Lokalkatze ein.

Zu Mittag wollte ich mit Rossella in das Teppichgeschäft gehen, wo sich einst die Galerie Jean Désert von Eileen Gray befunden hat. Die Métro war ebenfalls beeinträchtigt und etliche Stationen waren gesperrt. So traf ich Rossella eben in einem Lokal Place Marechal Juin, sie versuchte von dort den Heimweg anzutreten. Ich ging alleine in das Teppichgeschäft und wurde von Dr. Franck Sabet sehr freundlich empfangen. Er überlegt eine Ausstellung mit Werken von Eileen Gray anlässlich des 100. Geburtstages der Galerie zu organisieren.

Ich durfte die Treppe, die vermutlich noch die Originaltreppe von Eileen Gray ist, betreten. Bin noch ganz berührt und begeistert, dass ich in diesen Räumlichkeiten war, in denen das Flair der damaligen Zeit weht, auch wenn sie äußerlich ganz anders aussehen.

Richtig eingestimmt ging ich dann in den Proberaum, um die Performance vorzubereiten.

Am Sonntag hatte ich zuerst ein paar Dinge zu Hause zu erledigen. Dann schwang ich mich auf mein Rad und fuhr in die Galerie La Ferronnerie im 11. Arrondissement in der rue Folie Mericourt, wo Anais Lelièvre, mit der ich in dem CLOC Projekt zusammengearbeitet habe, derzeit unter dem Titel "Stratum" Werke aus Porzellan, Papier und Metall ausstellt. In der Galerie Thaddaeus Ropac in Pantin nimmt Anais auch gerade an einer Gruppenausstellung teil. Die Eröffnungstag war voll ausgebucht, kein Zeitfenster mehr frei. Vielleicht versuche ich an einem anderen Tag mein Glück.

Danach fuhr ich den Canal Saint-Martin und Canal Ourcq bis zum Parc Forestier National de la Poudrerie de Sevran Livry. Die Graffities entlang der Strecke sind durchaus sehenswert, aber ich wollte ja bis Sevran und habe deshalb kaum angehalten. Beim Rückweg kam ich an einem Konzert vorbei, die Kombo spielte auf einem Schiffsdeck für die Leute im Park. Und auch sonst war die Spätnachmittagstimmung eher zum Anhalten und in Villette oder so verweilen. Ich war dann doch eher für nach Hause fahren, da ich den Radausflug durchaus in den Beinen spürte - ich fahre ja sonst immer nur kurze Strecken in der Stadt - und noch ein paar Sachen erledigen wollte.

Aber fein war der Ausflug in die Vorstadt. Blöd nur, dass man erst ganz am Ende eher in die Natur kommt, und ein weiter Teil der Strecke zwar am Kanal entlang führt, aber nicht wirklich naturnahe ist. Fein war es allemal und interessant.

Rédigé par Jutta

Publié dans #parisplages

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