In der Vorstadt

Publié le 10 Octobre 2015

gestern hat die durchaus anstrengende Arbeitswoche eher spät ihr Ende gefunden. Auf dem Heimweg hab ich mir Wein gekauft und diesen dann auch getrunken. War kein schlechter. Dennoch - unnötige Aktion. Also überlegte ich nach einer Alternative, die Druck und Stress abbauen hilft, mir Spaß macht und gut für einen schönen Samstag im Oktober ist. Gehen!

Ich stieg in die Bahn, die mich auf der anlässlich des Ausflugs nach Versailles erst unlängst von mir entdeckten Strecke nach Sèvres-Ville d'Avray brachte. Viel schneller und angenehmer als mit der Métro. Und vor allem erspart man sich den von mir immer gräulich empfundenen Anmarsch über die viel befahrene Pont de Sèvres. Da bieten die Ausblicke auf den Fluss und die Hausboote leider auch keine ausreichende Entschädigung.

Der Bahnhof befindet sich unweit des Eingangs zu dem Domaine National de Saint-Cloud. Vorbei an durchaus schicken Häusern, wie man sie in den westlich von Paris gelegenen nobleren Vororten durchwegs gehäuft finden kann, führte mich der Weg zum Eingangstor. Und von da weg spazierte ich durch den Herbstwald. Der Boden war übersät von Maroni. Ein paar habe ich gesammelt. Mal sehen, wie die schmecken.

Die Laubbäume werfen zunehmend ihre Blätter ab, ganz sanft segelten sie zu Boden. Nur ein Kastanienbaum war dabei, wieder frische, grüne Blätter zu bilden.

In Marnes-La-Coquette machte ich Zwischenstopp beim Pasteur-Denkmal und in der einst von Napoléon III finanzierten Kirche Sainte-Eugénie. Die bisher selten gesehene Seconde Empire Altareinrichtung fand ich erstaunlich. Ein Gemälde fand meine besondere Beachtung: Meine Eltern hatten lange Jahre ein Gemälde im Schlafzimmer - das quasi gleiche Motiv und mir kommt vor - eine Kopie. Hab ich gleich ganz fest an meine Lieben in Emmersdorf denken müssen, und war ganz "eiwändi".

Weiter führte mich mein Spaziergang nach Saint-Cloud. Von dort trat ich die Rückfahrt an. Nicht ohne einen Zwischenstopp in Val d'Or einzulegen, wo das Denkmal des Flugpioniers Santos-Dumont steht. Die Kirche, die von den Fliegern gerne aufgesucht wurde, war leider geschlossen. Also ich hätte vermutlich auch viel gebetet und Kerzen angezündet, wenn ich mich mit den ersten Flugapparaten wie der Demoiselle in die Lüfte erhoben hätte.

Dann war der Nachmittag schon recht fortgeschritten. Ich ging noch schnell einkaufen, damit ich zumindest etwas von den üblichen Wochenend-Haushaltsaufgaben abhaken konnte.

FOTOS zu dem Ausflug in die westliche Vorstadt gibt es hier zu sehen.

Rédigé par Jutta

Publié dans #parisplages

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