Köln

Publié le 1 Août 2019

seit Jahren geplant, nun endlich in die Tat umgesetzt, ist ein Besuch bei Brigitte in Köln.

Samstag kam ich am späteren Vormittag mit dem Thalys an, Brigitte nahm mich auf dem Bahnsteig in Empfang.

Weil der Dom gleich neben dem Bahnhof liegt, die wesentlichen symbolträchtigen Gebäude von Köln Technik und Religion wurden Seite an Seite hingestellt, begannen wir direkt mit Touristenprogramm. Der Dom ist ja in der Tat ein beeindruckender Bau, an dem etwa 600 Jahre gebaut wurde (1248 - 1880), und die Fenster von Gerhard Richter machen sich ausgesprochen gut, aber diese Meinung teilen wohl nicht alle.

Gleich weiter ging es mit dem Touristenprogramm bei Farina, wo es das Original Kölnisch Wasser zu kaufen gibt. Farina besteht seit 1709 und ist somit die älteste Parfummarke der Welt. Das lässt sich bestens mit einem Streifzug durch das Kölner Stadtzentrum verbinden.

Natürlich kamen wir dann auch in der Glockengasse vorbei, wo das Echt Kölnisch Wasser No.4711 seine Ursprünge hat. Im Verkaufslokal ist noch ein Wandteppich mit dem französischen Soldaten, der die Hausnummer auf die Fassade schreibt, zu sehen.

Wallraf-Richartz-Museum, mit dem Lochmuster in der Mauer bei der angrenzenden alten romanischen Kirche Sankt Alban ist hingegen ganz Gegenwart und ist mir gleich ins Auge gefallen. Es gibt in den Gemäuern wohl auch Dombau und Kirchenarchiv.

Wir stärkten uns bei einem Mittagessen im Café Riphahn, oder vielmehr im Gastgarten. Denn Fleecejacke und festen Schuhe waren in Paris an dem Tag perfekt, in Köln war es warm und direkt tropisch durch die hohe Luftfeuchtigkeit. Also bot sich der Gartgarten perfekt. Das Innere des Lokals muss aber unbedingt erwähnt und begutachet werden. Der Name geht auf den Architekten Wilhelm Riphahn zurück, der beim Aufbau Kölns nach dem 2. Weltkrieg etliche Projekte in der Stadt umgesetzt hat, so auch die Oper und weitere Gebäude unweit dieser. Es wird gerqde in großem Stil renoviert, weswegen Oper und Schauspielhaus in Dependancen ausgelagert sind, Oper noch länger, denn Schauspiele gibt es ab September wieder im Stammhaus zu sehen.

Per U Bahn fuhren wir bis Florastraße und weiter ein paar Minuten zu Fuß zu Brigitte in das Clouth-Quartier, wo eine Nachbarin zu Kaffee und Kuchen anlässlich ihrer Pensionierung einlud. Gelegenheit, gleich einen Großteil der Mitglieder der Haus- und Baugemeinschaft kennen zu lernen. Inklusive Hund Bruno, der in letzter Minute einen Platz bei einer Nachbarin gefunden hat, weil er im Eurostar nicht mit auf Urlaub in die UK reisen darf.

Anschließend verabschiedeten wir uns und schwangen uns auf die Räder, denn wir wollten zum Markt in Odonien, der allerdings erst tags darauf abgehalten wurde. Also besichtigen wir allerhand Skulpturen in Odonien, staunten über das 11 Stockwerke hohe Pasche auf der gegenüberliegenden Straßenseite, und fuhren schließlich an den Rhein, vorbei an der Schafherde bis nach Niehl. So erlebten wir das Hafentreiben, das bei eher niedrigem Wasserstand und am Samstag eventuell weniger aktiv ist als wochentags. Aber es bogen doch etliche Schiffe auf dem Rhein in den Hafen ein.

Bei Gaffel im Linkewitz war gerade ein Konzert im Gange mit kölner Liedgut, das wir uns nicht entgehen lassen wollten und Gelegenheit für ein erstes Kölsch war. Teilweise wurden Karnevalslieder zum Besten gegeben. In jedem Fall kennen die Leute den Text, singen und schunkeln mit, von groß bis klein.

Teilweise den Rhein entlang und dann durch die Stadt kehrten wir zur Florastraße zurück und kehrten im "Em Golde Kappes" ein. Dort wurden wir länger als vermutet durch heftige Regengüsse festgehalten. Diese hörten erfreulicherweise auf, und so konnten wir trocken bis auf dem Stahlseil radeln.

Der Sonntag war ebenfalls durch eine dichte Wolkendecke und fallweisen Regen geprägt. Das tat unserem Unternehmensdrang keinen Abbruch. Zuerst kaufen wir in der Bäckerei im Clouth Quartier etwas zum Frühstück, was auch ein paar Einblicke in andere Bauabschnitte und vor allem auch auf Reste des ehemaligen Fabrikgeländes, die in die neue Architektur integriert sind.

Anschließend spazierten wir durch den botanischen Garten "Flora", der durch seine Artenvielfalt beeindruckt, die beispielsweise bei den Dahlien und Fuchsien sehr augenscheinlich wird. Einen Besuch in "Dank Augusta", dem Café im Flora, das Getränke und Essen in Picknickkörben ausgibt, hatten wir absolut verdient. Wir konnten uns sogar auf der Terrasse mit Blick auf den Garten niederlassen. Das Gebäude wurde vor ziemlich genau 155 Jahren am 14. August 1864 eröffnet und liegt inmitten der von Joseph Lenné angelegten Gartenanlage. Der botanische Garten wurde 1914 eröffnet. Mehr zur Geschichte kann man hier nachlesen.

Gestärkt trabten wir in Richtung Zoobrücke, wo wir per Seilbahn den Rhein überquerten. Trotz des trüb nieseligen Wetters ein beeindruckendes Erlebnis, das durch Einblicke in den Sauna- und Badebereich der Claudius Therme und auf das Gelände der ehemaligen Bundesgartenschau abgerundet wird. Metallsucher schlenderten mit ihren Detektoren das Rheinufer entlang. Die ehemalige Messe, heute Sitz von RTL, mit Messeturm, das Lokal im Turm dürfte gerade geschlossen sein, begutachteten wir von außen. Ebenso den Tanzbrunnen. In einem Teil des Geländes war ein Blumenmarkt mit Essen und Trinken und viel Musik im Gange.

Weiter führte uns unser Streifzug zum Kölner Rheinboulevard, einer groß angelegten Sitz- und Liegetreppe mit Blick auf die Altstadt und die Stapelhäuser. Ein sehr schönes und einladendes Bauwerk am Rheinufer.

Zurück zur Hohenzollernbrücke bestiegen wir das Fährschiff über den Rhein, das sich den Weg Richtung Altstadt zwischen beeindruckend großen Containerschiffen bahnt. Dort legten wir unmittelbar beim Flohmarkt an, wo es bisweilen sehr schöne Sachen zu kaufen gäbe.

Wir hingegen wanderten durch die Gassen, beispielsweise durch das Kasrellsgässchen mit dem Ostermann Brunnen (Karnevalsgesellschaft), vorbei am ehemals als sehr schön beschriebenen Heumarkt, dessen Bedeutung heute zur Zeit des Karnevals als Standplatz der Karnevalsbühne, weiter Richtung Alten Markt. Von dort zogen wir weiter durch das ehemalige jüdische Stadtviertel, wo das Museum Mikwe gerade in Bau ist, und die archäologische Zone Porticus. Das Wallraf Richartz Museum streiften wir bei der Gelegenheit ebenfalls wieder.
Wir kehrten auf einen Nachmittagscafé mit Kuchen im Café Fassbender ein, ehe wir mein Gepäck in Brigittes Wohnung abholten und Brigitte mich zum Bahnhof brachte, wo der Thalys nach Paris auf mich wartete.
Das Wochenende ist wie im Flug vergangen, hat mir ausgesprochen gut gefallen und Brigitte und ich haben bereits Pläne für ein Treffen in Berlin im Herbst geschmiedet.
 
 
 

Rédigé par Jutta

Publié dans #parisplages

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