länger werden die Nächte vorerst nicht mehr!
Die Tauben hocken sich in der Dämmerung auf das Geäst der Bäume im Innenhof, Maximal eine Taube pro Ast. ihr grauer Körper hebt sich kaum von der grauen Feuermauer dahinter ab. Erst nach Einbruch der Dunkelheit zeichnen sich die Konturen der Körper deutlicher ab, bilden fast Eins mit dem Baum, Wie robust die freilich gefiederten Körper sein müssen, um bei Regen und Kälte so reglos die Nacht zu verbringen. Der Mensch, selbst mit mehreren Schichten bekleidet, findet es wenig beschaulich längere Zeit in der Kälte zu stehen.
An meinem heutigen freien Tag wollte ich in eine Galerie im Marais, die sich mir dann im Innenhof der genannten Adresse nicht so ganz erschließen wollte. Also habe ich kurzerhand umdisponiert und bin ins Picasso-Museum gegangen, das ich ja seit der Wiedereröffnung noch gar nicht von innen gesehen habe. Picasso und Giacometti ist das Thema der aktuellen Ausstellung. Die beiden haben offenbar vor allem während der Zeit in Paris einen recht engen künstlerischen Austausch gepflegt. Beide haben oft ähnliche Themenfelder künstlerisch umgesetzt, was in der Ausstellung in einer direkten Gegenüberstellung zu sehen war.
Es mag eine Einbildung meinerseits sein, aber Frauen hat Picasso mit viel mehr Wärme in Skulpturen und Gemälden dargestellt. Ich meine mich von der Giacometti-Ausstellung in Wien zu erinnern, dass eben dieser ein sagen wir etwas eigenartiges Verhältnis zu Frauen hatte.
Im Museum wurde weiteren Werken Picassos, seiner Freude am Experimentieren mit verschiedenen Techniken und Picassos eigener Sammlung gewidmet.
Das Museum ist an sich schon ein sehr sehenswertes Gebäude, von dem Gewölbe im Untergeschoss bis zum Dachstuhl.
Ein Teil in mir ist aber nicht ganz zufriedengestellt aus dem Museum gegangen, wobei ich nicht so genau sagen könnte, warum.