montana

Publié le 22 Avril 2021

Montana bewährt sich bereits nach wenigen Tagen durchaus. Montag nachmittag hatte ich frei, und nutzte das sonnige Wetter zu einer Ausfahrt in den Wald bei Rueil Malmaison. Da muss ich sagen, von der Seine durch Saint Cloud bis Rueil sind da ganz ordentliche Steigungen zurückzulegen. Hat man dann die Anhöhen von Rueil Malmaison erklommen, geht es im Wald auf und ab. Überraschend viele Leute waren für einen Montag nachmittag im Wald unterwegs. Da ich um 19h wieder zu hause sein musste, konnte ich nicht so lange wie es mir angenehm gewesen wäre bleiben. Nun, bei nächster Gelegenheit werde ich dieses Waldstück noch einmal erkunden.

Saint Cloud, Rueil Malmaison westlich von Paris gelegen zählen zu den chiceren Vororten von Paris. Die Dichte an Golfplätzen, Einfamilienhäusern mit Garten, Reitställen, Poloplätzen etc. unterstreichen dies.

A propos Reistställe. Ich kam an einem Reitplatz vorbei, wo gerade Reistunde war, und da bekam ich spontan große Lust, eine Reitstunde zu nehmen. Ich habe auf ein paar Webseiten nachgelesen. Da steht gleich von Jahresmitgliedschaft und 10er Karte als kleinste Einheit zu lesen. Nun, das ist gar etwas weitreichend. Abgesehen davon ist es momentan sicherlich nicht so einfach möglich, zu schnuppern. Die Reitvereine sind vermutlich privat und können für Mitglieder oder professionellere ReiterInnen den Betrieb weiterführen. Mir ist auch nicht ganz entgangen, dass die ReiterInnen, hauptsächlich Frauen, auch wirklich jung sind. Nun, es wird schon ältere reitbegeisterte Menschen auch geben.

Heute ist mir gegen Ende des Arbeitstages die Decke auf den Kopf gefallen. So stieg ich wieder auf Montana und erklomm diesmal Mont Valérien. Wieder bietet sich ein wunderbarer Blick über die Stadt. Diesmal legte ich es von Suresnes kommend an, das gleich neben Saint Cloud und Rueil Malmaison liegt. Suresnes ist übrigens Partnerstadt von Villach. Auf Mont Valérien thront eine Festungsanlage und ist militärische Zone. Mont Valérien war Schauplatz von Greuel im zweiten Weltkrieg, als von deutschen Soldaten Widerstandkämpfer erschossen wurden. Ein riesen Kriegerdenkmal erinnert daran. Das Mémorial de la France combattante wurde von De Gaulle 1960 eröffnet. Rund um die Festung gibt es Spazierwege mit Ausblick, Promenade Jacques Baumel etwa, Parks, aber auch den amerikanischen Friedhof, ein Krematorium.

Es war ein wunderschöner Tag, noch etwas kühl trotz der Sonne, und die Tage werden länger. Gerne wäre ich noch länger geblieben, um ausgiebiger zu erkunden. Aber um 19h musste ich wieder zu Hause sein wegen der Ausgangssperre. Das ist doppelt blöd, als man doch etliche Abgase und stärker befahrene Straßen in Kauf nehmen muss, ehe man an der zu erkundenden Gegend ankommt. Und um dem Autoverkehr etwas zu entkommen, wähle ich mitunter einen Weg durch den Bois de Boulogne, aber das ist mir zunehmend unangenehm wegen der mir scheint schier zahllosen SexarbeiterInnen dort. Alle paar Meter sitzen und stehen Leute am Straßenrand, sitzen am Waldrand, im Wald, und Kundschaft schleicht herum. Ich muss betonen, dass Bois de Boulogne ein unglaubliches Mischgefüge ist, wo Familien, Kleinkinder, Halbwüchsige, Sportler, Lustgewerbe, Restaurants, Fondation Louis Vuitton, Paris Longchamp, Rugbystadion, Roland Garros, Parc de Princes, das Stadion Parc des Princes, Campingplatz, Yachthafen usw. sich den Platz teilen. Es gibt ein paar Parks im Wald, manche davon sind kostenpflichtig. Jardin d'Acclimatation, Parc des Bagatelles...., wo die umtriebige Geschäftigkeit durch Parkbesucher ersetzt wird, die mitunter dem Klischee der Bewohner des 16. Arrondissement, Saint Cloud etc entsprechen. 

Ich sag mir, wenigstens habe ich das Glück, dass in meinem 10km Einzugsgebiet ein Stadtwald, die Seineinseln, und andere Wälder und Parks liegen. Montana ist dabei.

Mont Valérien

Suresnes

Rédigé par Jutta

Publié dans #parisplages

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